Fischökologie
Grundsätzlich kann man den Verlauf der Wulka aus fischökologischen Gesichtspunkten in zwei große Abschnitte unterteilen.
Der Erste besteht aus dem Ober- und dem Mittellauf bis Wulkaprodersdorf. In diesem Abschnitt hat die Wulka nur eine geringe Breite von 1,5 m und eine mittlere Maximaltiefe von lediglich 36 cm. Die Wulka ähnelt in diesem Bereich viel eher einem Bach. Daher ist das Fischpotential auf in Bächen heimische Fischarten, wie die Bachforelle (im Oberlauf nahezu die einzige dominante Fischart), begrenzt. Im Mittellauf kommen dann Bachschmerle und Gründling hinzu.
Der zweite Abschnitt beinhaltet den Verlauf von Wulkaprodersdorf bis zur Mündung in den Neusiedler See. In diesem Bereich ist die Artenvielfalt deutlich größer, da das Profil viel mehr einem Fluss entspricht als weiter flussaufwärts. Die durchschnittliche Breite beträgt bereits knapp 4 m und die maximale Tiefe ist mit ca. 36 cm für viele Arten ausreichend.
Neben in der Wulka heimischen Arten, die hier auch zur Reproduktion fähig sind, kommen hier auch Fischarten vor, die ihren Weg aus dem Neusiedler See in den Unterlauf der Wulka gefunden haben. Zu den Arten, die im Fluss heimisch sind, zählen: Bachforelle, Aitel, Gründling, Hasel, Rotauge, Schneider, Bachschmerle, Steinbeißer und Marmorgrundel.
Aus dem Neusiedler See kommend haben sich ebenfalls recht viele Arten angesiedelt: Hecht, Brachsen, Giebel, Güster, Karausche, Wildkarpfen, Laube, Rotfeder, Schleie, Sichling, Flussbarsch und Kaulbarsch.
Außerdem sind vereinzelt Nase und Zander als Besatzfische zu finden. Dazu kommen noch einige „exotische“ Arten und Zuchtformen. Darunter befinden sich auch Aale und Zuchtkarpfen. Beide stammen hauptsächlich aus dem Neusiedler See. Dabei kann es aus fischökologischer Sicht zu bedenklichen Konkurrenzphänomenen und zu Lebensraumüberschneidungen kommen. Durch diese Enge ist es denkbar, dass eine Zunahme der exotischen Arten auf Kosten der Heimischen erfolgt. Die aktuelle Besatzpolitik sieht eine konsequente Förderung autochthoner Fischarten vor. Dazu kommt ausschließlich heimisches Besatzmaterial. Auch die Wiederansiedelung ursprünglich heimischer Krebs- und Muschelarten wird verstärkt betrieben.
Das Erreichen des Zielzustandes, ein ökologisch intaktes und dabei fischereilich interessantes Fließgewässer, ist nur mit konsequenter Inangriffnahme der Problembereiche möglich (Nährstoffe, Schadstoffe, Morphologie, Querbauten, Sonderbauwerke).