Allgemeines zur Gewässerökologie
Die Wulka liegt im niederschlagsarmen Osten Österreichs, wo Wasserführung und Wasserqualität maßgeblich durch Grundwasserbildung sowie Niederschlagsereignisse beeinflusst werden. Speziell im Nordburgenland werden durch intensive Landwirtschaft (55 % der Landfläche für landwirtschaftliche Ackernutzung), geringe Grundwasserneubildung, abflussschwache Oberflächengewässer und menschliche Eingriffe in die Morphologie der Fließgewässer die gewässerökologischen Rahmenbedingungen geprägt.
Im Verlauf der Wulka und ihrer Zubringer ist in besonderem Ausmaß die diffuse Belastung mit Nährstoffen aus der Fläche dominant. Vor allem in der Landwirtschaft kann durch Anwendung einer ökologisch orientierten, zeitgemäßen guten landwirtschaftlichen Praxis, speziell im Bereich des Düngens, und durch die Ausweisung vonUferschutzflächen die übermäßige Nährstoffzufuhr eingeschränkt werden.
Der Belastungsgrad des Wassers ist vor allem in den Sommermonaten auch von der Tageszeit abhängig. Zu Mittag bei der höchsten Sonneneinstrahlung tritt der höchste pH-Wert auf (Ammonium- Ammoniak Gleichgewicht). In der Nacht wiederum besteht umgekehrt Gefahr durch Sauerstoffmangel, da ohne Licht keine Photosynthese möglich ist.
Die Kläranlagen im Burgenland sind größtenteils auf dem neuesten Stand der Technik. Diese modernen Anlagen haben ausreichend Reinigungskapazität und entfernen beispielsweise Phosphor- und Stickstoffanteile in den Abwässern bis auf einen Wert, der deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegt. Sie haben somit einen wichtigen Anteil an der Reinhaltung der Gewässer. Auch dadurch wurden die meisten Bäche und Flüsse im Nordburgenland mit der guten Gewässergüteklasse II bzw. II- III bewertet. Weitere Verbesserungen im Bereich der saprobiologischen Gewässergüte sind nur durch dringend notwendige Umstellungen in der Landwirtschaft, wie die bedarfsgerechte Düngung, Ausweisung eines Nitrat-Maßnahmengebietes durch die burgenländische Landesregierung, etc... zu erwarten.